Andreas Goldberger hat dazu gesagt „Das grauslichste, was ich je gemacht habe“ und Red Bull sagt im Slogan: „Die härtesten 400m der Welt“ – War also klar, dass ich das auch unbedingt ausprobieren musste. Dieses Jahr zum ersten Mal auf der Berg Isel-Schanze: mit Full-Power rauflaufen.
Also habe ich mir das Wochenende so eingeteilt, dass ich wegen ein paar Minuten Laufen extra nach Innsbruck fahre… ziemlich idiotisch, aber die Gelegenheit gibt es halt nur selten, bei einem Red Bull-Event als Athlet dabeizusein. Noch dazu, wo ich mir nicht wirklich sicher war, dass ich da die Schanze überhaupt raufkomme – zum Trainieren gibt es nämlich nichts auch nur halbwegs Vergleichbares: auf eine Distanz von 400m 130hm mit Steigung von bis zu 75%, die mit Seilen gegen Herunterrutschen und gleichzeitig zum Festhalten gesichert sind.
Da Innsbruck aber auch ein paar empfehlenswerte Trails anbietet, habe ich das Bike mitgenommen und wollte sehen, ob sich vielleicht noch ein paar Ausfahrten ausgehen.
Gleich Samstag morgens die Startnummer abgeholt und dann noch kurz zum Bikepark Innsbruck einmal raufgondeln lassen und die rotblaue Abfahrt genießen, dann zurück zur Schanze und zusehen, wie sich die ersten Läufer hinaufquälen. Zum Glück konnte ich vorab selber die Steigung testen und bin probehinaufgelaufen. Das hat mich dann sehr beruhigt, denn ich habe erkannt, dass es schaffbar ist.
Ab einer Steigung von 40-50 % fangen dann alle zu krabbeln an, man zieht sich mit den Händen an den Seilen hinauf, es schaut fürchterlich langsam aus, aber man beginnt schon nach dem ersten Drittel massiv zu schnaufen, die Waden brennen, im flacheren oberen Teil des Aufsprungs geht man wieder aufrecht oder versucht zu laufen. Über Holzplanken geht es auf den Schanzentisch, dann wirds noch mal richtig steil, zum Glück hat man wieder Querplanken eingezogen, sodass man noch mal auf alle Vieren geht und sich raufzieht. Spätestens da erkennt man, dass es eine gute Idee war, Handschuhe anzuziehen! Dort gibt man noch mal alles Restliche, was noch in den Lungen und Muskeln ist und erklimmt die letzten Meter zum Ziel, dort stehen Mitarbeiter zur Verfügung, die einen gleich in den Ruheraum lotsen, Wasser in die Hand drücken und Sanitäter notfalls eine Infusion legen.
Ich selber bin langsam losgelaufen, habe immer nur nach unten zu meinen Händen geblickt und konnte dadurch doch an einigen anderen Läufern meines Heats vorbeiziehen, selbst am Schanzentisch hatte ich noch etwas Kraft und konnte überholen, schlußendlich Platz 17 von 40 in meinem Durchgang und mit 5min 16sec gar nicht mal so schlecht! 45sec haben mir auf das Finale gefehlt (und war heilfroh, nicht noch mal laufen zu müssen), und im Finale war der letzte sogar nur 15 sec schneller als ich! (Endstand Platz 193 von 534)
Eindrucksvoll waren dann noch die Feuerwehrstaffeln (Siegerzeit 2 min 11) und die Finalläufe mit Promis wie Goldberger, Landertinger usw. Sieger Männer mit 3min 35. Frauen 4min 29.
Sonntag vormittag noch den Arzl-Alm Trail probiert, damit mein Rad auch was zu tun bekommt – wirklich sehr zu empfehlen