Beschäftigt man sich mit Jedermann-Mountainbike-Rennen in Österreich, so stolpert man unweigerlich über die Salzkammergut-Trophy, das größte Mountainbike-Rennen mit unzähligen Streckenvarianten und einem 3-tägigem Event in Bad Goisern, mitten im Salzkammergut.

Die A-Strecke mit 200km und irrwitzigen 7000hm ist eigentlich nur Profis wie Lukas Kaufmann (der eine Woche zuvor noch 2. beim RAAM – Race across America – wurde) und Konsorten vorbehalten. Bis zur G-Strecke mit gemütlichen 500hm, ein Gravel-Strecke, und sogar eine Einrad-Wertung gibt es – für jeden also etwas dabei.

Dieses Jahr konnte ich mir dafür freinehmen und entschied mich für die D-Strecke, die sogenannte All-Mountain-Strecke mit höchstem Trail-Anteil und schwierigeren Downhill-Streckenabschnitten: 58km und 1970hm. Der Start dieser Strecke war in Bad Ischl, das Ende in Bad Goisern, wo quasi die gesamte Stadt abgesperrt war exklusiv für die über 4000 Starter plus Begleitung.
Da ich mit Bahn und Rucksack anreiste und mein Hotel in Strobl war, musste ich also noch am Morgen des Rennens per Bike von Strobl nach Bad Ischl und abends dann von Bad Goisern wieder zurück nach Strobl, das ersparte immerhin das Aufwärmen und Cooling-Down.

Knapp 200 Starter an der D-Strecke sammelten sich also vor 11 Uhr in Bad Ischl, der Start erfolgte neutralisiert, damit die anderen Touristen sich nicht erschrecken vor den Wahnsinnigen, die mit vollem Karacho durch die Stadt treten.

Auf Forststrassen geht es nun die ersten Höhenmeter hinauf, Zuschauer an den Seiten treiben an und viele Streckenposten weisen den richtigen Weg, der schließlich plötzlich abzweigt in den Wald und auf einen schmalen Trail, der noch von den gewaltigen Regengüssen der Nacht extrem nass und gatschig war, teilweise unfahrbar. Durch mein trail-lastiges Bike konnte ich die Hardtail-Fahrer bzw. die mit leichten Crosscountry-Reifen doch im Bergab überholen, bis sie mich beim Uphill wieder stehen ließen. Der Weg runter waren tatsächlich recht herausfordernd, nicht nur wegen des Gatsches, der die Steine rutschig werden ließ, sondern weil er grundsätzlich auch recht heftig über Stein- und Geröllfelder und Wurzelpassagen durch den Wald führte. Unten dann die erste Verpflegungsstation mit Wasser, Iso, Riegel, aber auch Landjäger, Käse- und Brotstücke.

Dann gings den selben Berg wieder rauf, diesmal bis zum Pass Richtung Bad Goisern 900hm am Stück, selbe Forstrasse, selbe Fahrer, die mich wieder überholten. Man fährt so gesehen in einer Gruppe, aber jeder für sich und keiner gönnt sich kurze Rast zum Durchschnaufen. Oben zum Glück wieder eine Verpflegungsstation – mit den Resten, die die Schnelleren übriggelassen haben. Dann sind die 1900hm geschafft und es geht nur noch runter nach Bad Goisern, teilweise Forststrasse, aber auch immer wieder recht heftige Trails – erkennbar an Streckenposten, die an heiklen Stellen sitzen und notfalls die Rettungskette alarmieren können und ebenso erkennbar an den vielen Trinkflaschen, die den Wegrand säumten, weil im Gerumpel der Flaschenhalter W.O. gab.

Ein Highlight stand noch bevor: der Weg durch die Ewige Wand, wo dann auch die Sportfotographen warteten, um Fotos für die Teilnehmer zu schießen. Ein paar schwierigere Steilstücke, die Anfeuerungen und Lobrufe der Streckenposten beflügelten dann ins Tal. Dort gab es noch einen Überraschungsmoment, mitten in Lauffen, ein Vorort von Bad Goisern, zeigen Pfeile links hinab, dort dann ein steiler Treppenkurs, unten steht dann noch ein Fotograph, bin komplett überrumpelt, Sattel war noch oben, anhalten geht nicht mehr, also Augen zu und durch – zum Glück gut gegangen. Nicht nur diese, aber andere Stellen im Trail waren schon so, dass, wenn ich nicht ein Rennen gefahren wäre und mir die Stellen von unten angesehen hätte – ich diese definitiv NICHT gefahren wäre…

Dann noch flach eine Schleife zurück, leider überholten mich da noch ein paar Fahrer, ich war schon leicht fertig, dann im Zieleinlauf super Stimmung, viel Anfeuerung, Ziel nach 4h 52!

Elapsed Time Moving Time Distance Average Speed Max Speed Elevation Gain Calories Burned
04:51:49
hours
04:42:52
hours
58,35
km
12,38
km/h
47,66
km/h
1.946,00
meters
2.665
kcal

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